Materialdatenbank Glücksspielsucht

Titel

Jahrbuch Sucht 2017

Herausgeber_innen/ Autor_innen
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (Hrsg.)
Jahr
2017
Bezug über
Pabst Science Publishers
Format
Fachbuch
Beschreibung

Die Lebenszeit- und 12-Monats-Prävalenz der Teilnahme an Glücksspielen ist in der Bevölkerung seit 2009 von 87,1% bzw. 53,8% auf 77,6% bzw. 37,3% im Jahr 2015 zurückgegangen. Nach aktueller Studienlage ist in 2015 bei 0,42% der bundesdeutschen Bevölkerung (241.000 Personen) ein problematisches Spielverhalten und bei 0,37% (215.000 Personen) ein pathologisches Spielverhalten erkennbar. Die ambulante Beratungsnachfrage von süchtigen Spieler/-innen hat sich wenig geändert. Ihr Anteil in den Suchtberatungsstellen lag, bezogen auf Einzeldiagnosen, bei 7,8% (2014: 7,7%), der Anteil der Hauptdiagnosen betrug unverändert 6,8%. Eine Hochrechnung auf die Gesamtzahl der betreuten Spieler/-innen in ambulanten Suchtberatungsstellen verweist auf rund 23.600 Fälle mit der Einzeldiagnose Pathologisches Spielen (Hauptdiagnose: 20.800), nach 24.000 im Jahr 2014. Spieler/-innen an Geldspielautomaten bilden mit 72,2% nach wie vor mit Abstand die größte Gruppe. In stationären Einrichtungen ist nach den Einzel- und Hauptdiagnosen der Anteil pathologischer Spieler/-innen an der Gesamtzahl der Patienten im Vergleich zum Vorjahr von 4,8% auf 5,3% bzw. von 2,0% auf 2,6% gestiegen. Die Umsätze auf dem legalen deutschen Glücksspiel-Markt sind 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 3,9% auf 40,3 Mrd. Euro gestiegen. Einen erneuten Anstieg des Umsatzes und Bruttospielertrags um 2,7% auf 25,3 Mrd. Euro bzw. 5,8 Mrd. Euro verzeichneten die 267.000 aufgestellten gewerblichen Geldspielauto-maten in Spielhallen und gastronomischen Betrieben. Seit der Novellierung der Spielverordnung im Jahr 2006, der Erhöhung der Spielanreize durch die Umgehung gesetzlicher Vorgaben und der Expansion des Angebots hat sich der Ertrag um 147 % erhöht.