Materialdatenbank Glücksspielsucht

Titel

Kinder aus glücksspielsuchtbelasteten Familien – Situation, Folgen, Hilfen. Abschlussbericht an die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.

Herausgeber_innen/ Autor_innen
Fischer, L.C., Klein, M.,
Jahr
2021
Bezug über
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Format
Fachartikel
Beschreibung

Die explorative Querschnittsstudie wurde aufbauend auf einer Literaturrecherche anhand eines Mixed-Methods-Designs bei einer Untersuchungsgruppe (n=67) von jugendlichen und jungen erwachsenen Kindern von pathologischen Glücksspielern durchgeführt. Angehörige Kinder pathologischer Glücksspieler sind einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt. In der Untersuchungsgruppe (n=67, 56,7% männlich, Durchschnittsalter 27,91 Jahre) zeigen sich im familiären Kontext fehlende emotionale Nähe, Liebe und Geborgenheit, fehlende (emotionale und finanzielle) Sicherheit und Stabilität, Verlust-und Existenzängste (emotional bzw. finanziell), sowie Familienkonflikte, dysfunktionale elterliche Verhaltensweisen (z.B. hinsichtlich Unberechenbarkeit und Unzuverlässigkeit) und eine signifikant schlechtere Beziehungsqualität zum spielenden, als zum nichtspielendenden Elternteil. Im gesellschaftlichen Kontext zeigt sich Stigmatisierung und Ausgrenzung aus sozialen Netzwerken, sozialer Rückzug, Misstrauen und Isolation. Des Weiteren sind die Kinder pathologischer Glücksspieler im Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung früher und häufiger in Kontakt mit eigenem Glücksspiel, insbesondere mit Sportwetten, und es zeigt sich ein verstärkter Geschlechtsunterschied.