Migrationshintergrund und pathologisches Glücksspielen. Befunde einer deutschlandweiten epidemiologischen Untersuchung zur Bedeutung der Herkunftsregion
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist herauszufinden, wie stark Präsenz und Menge der Symptome pathologischen Glücksspielens (PG) mit der Herkunftsregion (HR) variieren. Dazu wurden die HR und Anzahl der PG-Symptome (0-10 DSM-IV-Kriterien) in einer deutschlandweiten telefonischen Befragung von 14- bis 64-jährigen Personen (n=15023) erhoben. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Lebenszeitprävalenz von PG-Symptomen 18,1% für Menschen der HR Türkei, 9,0% für die der HR Jugoslawien und 6,8% für jene ohne Migrationshintergrund beträgt. Im Vergleich zu diesen hatten jene der HR Türkei eher PG-Symptome. Die Menschen der HR Türkei und Jugoslawien hatten eine um 70,3 bzw. 87,2% erhöhte Anzahl der PG-Symptome. Es wird daher geschlussfolgert, dass die HR einen eigenständigen Beitrag für die Erklärung von PG leisten könnte.