Prävention glücksspielbezogener Probleme. Früherkennung und Frühintervention als zentrale Bausteine des Spielerschutzes
In einem Überblick wird informiert über die Prävention glücksspielbezogener Probleme. Ausgehend von der Skizzierung des derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstandes stehen dabei mit der Früherkennung und Frühintervention Handlungselemente im Zentrum, die in den Konzepten der Sekundärprävention bzw. indizierten Prävention zu verorten sind. Folgende Aspekte werden besprochen: (1) glücksspielbezogene Probleme und Implikationen für präventive Handlungsschritte (Problemausmaß; Suchtpotential einzelner Glücksspielformen; negative Folgen glücksspielbezogener Probleme; Erforderlichkeit von Früherkennung und Frühintervention; erste Umsetzungen in der Praxis und aktuelle gesellschaftliche Anforderungen) (2) Verfahren der Früherkennung (Beobachtungskriterien und Screening-Instrumente; Analyse von Spielverhaltensdaten). Es wird deutlich gemacht, dass die Manifestation glücksspielbezogener Probleme ein sozialpolitisch und gesundheitswissenschaftlich relevantes Phänomen darstellt, das mit hohen Belastungen vor allem für die Betroffenen und ihr Nahumfeld einhergeht. Aktuelle Prävalenzdaten, Erkenntnisse zum Entwicklungsverlauf und die vielfältigen negativen Folgen veranschaulichen die Notwendigkeit, effektive Präventionsstrategien zu implementieren. Zur Minimierung der mit dem Glücksspiel verbundenen Gefahren wird grundsätzlich ein Policy-Mix für angemessen erachtet, der verhaltenspräventive und verhältnispräventive Ansätze in sinnvoller Weise miteinander verknüpft. Unabdingbar für die Weiterentwicklung und Optimierung des Spielerschutzes seien darüber hinaus wissenschaftliche Begleitstudien, die sich der Maßnahmenevaluation widmen und Stärken und Schwächen der eingesetzten Präventionsstrategien aufdecken.