Reportage vom Y-Kollectiv zum Thema Sportwetten: Fast jedes Bundesliga-Team wird von Sportwettenanbietern gesponsert, sogar die Sportschau wird von Tipico präsentiert, Rapper wie Olexesh oder Summer Cem machen Lieder über Sportwetten, Influencer werben über Social Media und in den Fußgängerzonen gibt es immer mehr Wettbüros. Mehr als 9 Milliarden Euro hat die Sportwetten-Branche allein im vergangenen Jahr umgesetzt. So viel wie noch nie!
Besonders häufig abhängig werden junge Männer zwischen 21 und 35. So auch der 25-jährige Student Okan. Er begann mit Sportwetten als er 16 war. Während einer „Glückssträhne“, sagt er, gewann er viel Geld, einmal zum Beispiel 11.000 Euro auf einen Schlag bei einer Kombiwette. Dadurch spielte er immer mehr, doch die Glückssträhne riss ab, er verlor viel Geld und rutschte in die Kleinkriminalität, um seine Spielsucht zu finanzieren. Oder Thomas, er war 13 Jahre lang süchtig nach Sportwetten. Um seine Sucht zu befriedigen, hat er hunderte Male Menschen betrogen und beklaut, er saß mehr als drei Jahre im Gefängnis. Auch haben wir mit Daniel gesprochen, der ist professioneller Tippgeber und ein kleiner Wett-Influencer, der über sein Blog und die sozialen Medien Wett-Tipps verkauft. Damit macht der Leiter eines Fitness-Studios nach eigener Aussage 120.000 Euro jährlich nebenbei. Wie groß ist das Suchtpotential von Sportwetten? Und wie ist es, süchtig danach zu sein?