Zur Validität des Modells zur psychischen Vulnerabilität der Glücksspielsucht
Das Modell zur psychischen Vulnerabilität der Glücksspielsucht postuliert eine triadische Erklärungsgrundlage für die Entstehung der Glücksspielsucht. Methodik: Zur Abklärung von Validitätsfragen des Modells wurden Angaben von 145 Probanden (51 süchtige Glücksspieler, 45 Probanden als Kontrollgruppe, 49 Alkoholabhängige) zur Selbstwertproblematik, zur Gefühlsdysregulation und zur Beziehungsstörung erfasst. Ergebnisse: Multivariate Varianzanalysen zeigen, dass sich in allen drei Bereichen Unterschiede zwischen den Gruppen ergeben. Die Ergebnisse von zwei Diskriminanzanalysen zeigen, dass auf der Grundlage der ersten Analyse (Glücksspielsüchtige vs. Kontrollgruppe) 91.7 % und auf der Grundlage der zweiten Analyse (Glücksspielsüchtige vs. Alkoholabhängige) 73.0 % der Probanden korrekt zugeordnet werden konnten. Die Unterscheidung zwischen süchtigen Glücksspielern und der Kontrollgruppe basiert dabei auf allen drei Erklärungsgrößen, während sich Glücksspielsüchtige und Alkoholabhängige nur durch drei Merkmale der Gefühlsdysregulatin und ein Merkmal der Beziehungsstörung voneinander abgrenzen. Schlussfolgerung: Das Vulnerabilitätsmodell bietet eine allgemeine und eine eingeschränkt spezifische Erklärungsgrundlage für psychische Entstehungsbedingungen von Glücksspielsucht.